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Provenienzforschung im Norden: Das schleswig-holsteinische Landesmuseum in der Zeit des Nationalsozialismus

Vortrag von Dr. Carsten Fleischhauer, Landesmuseum Schloss Gottorf

23. November 2016


Landesbibliothek - 19.30 Uhr
Wall 47-51, Kiel


Durch die spektakulären Enthüllungen über den Kunstschatz des Cornelius Gurlitt ist das Thema „Provenienzforschung“ seit 2013 ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit gerückt: An diesem Fall wurde exemplarisch deutlich, dass die systematische Beraubung von Juden und anderen Verfolgten durch das NS-Regime auch siebzig Jahre nach Kriegsende noch lange nicht vollständig aufgearbeitet ist. Nutznießer des groß angelegten Kunstraubs der Nationalsozialisten waren nicht zuletzt die deutschen Museen, die vielfach erst in jüngster Zeit daran gegangen sind, ihre eigene Geschichte und ihre Verstrickung in das NS-System kritisch zu untersuchen und NS- Raubgut in ihren Sammlungsbeständen an die ursprünglichen Besitzer oder ihre rechtmäßigen Erben zurückzuerstatten. Der Vortrag fasst die Geschichte des NS-Kunstraubs und die rechtlichen, historischen und moralischen Grundlagen der Restitutionsdebatte kurz zusammen und schildert dann am Beispiel des bis 1945 als „Thaulow-Museum“ in Kiel ansässigen Landesmuseums, zu welchen konkreten Ergebnissen die Provenienzforschung im größten Museum Schleswig-Holsteins bisher geführt hat.

Dr. Carsten Fleischhauer, seit 2003 bei der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, 2013-14 Beauftragter für Provenienzforschung, seit 2015 Leiter des Jüdischen Museums Rendsburg und stellvertretender Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte.

Veranstaltet von der GCJZ-SH in Kooperation mit der Landesbibliothek