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Gesellschaft CJZ Schleswig-Holstein e.V.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schleswig-Holstein e.V.
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Chronik


Aufbrüche II
10 Jahre später

Geschichte, Geschichten und Projekte der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein von 2012 bis 2022

Herausgegeben von Joachim Liß-Walther
unter Mitarbeit von Viktoria Ladyshenski und Bernd Gaertner

Lutherische Verlagsgesellschaft, Kiel 2022, 336 S., 27,95 Euro


Inhaltsverzeichnis


 


Einige Daten aus unserer Geschichte
 

1962  Im Mai wird die ‚Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein e.V.‘ (GCJZ-SH) in Kiel gegründet. Sie entsteht vor allem aus einer universitären und studentischen Initiative.

1. Vorsitzender wird der evangelische Studentenpfarrer Joachim Ziegenrücker; weitere Vorstandsmitglieder sind u.a. Kultusminister Edo Osterloh und Prof. D. Eduard Lohse, später Landesbischof und Ratsvorsitzender der EKD; Peter von der Osten-Sacken, damals Student in Kiel, später Professor für Neues Testament und Leiter des Instituts Kirche und Judentum in Berlin, der 2005 die Buber-Rosenzweig-Medaille erhielt, ist dabei ebenfalls engagiert.

1971  Nach mehrfachem Wechsel im Vorstand übernimmt Pastor Dr. Gottfried Mehnert den Vorsitz. Er arbeitet eng mit der Stadt Kiel und der Landesregierung zusammen, z.B. bei der Entwicklung eines Mahnmales, das an die 1938 zerstörte und dann abgerissene große Synagoge erinnern soll (eingeweiht 1989).

1974  In Zusammenarbeit mit dem Kieler Stadtmuseum wird die Ausstellung „Jüdisches Leben in Kiel“ gezeigt.

1983  Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lübeck wird gegründet.

1984  In Rendsburg wird die ehemalige Synagoge als Kulturzentrum und Jüdisches Museum eröffnet.

1990  Auf Dr. Mehnert folgt im Vorsitz Friedhelm Pieper, der als ev.-luth. Jugendpastor in Kiel einen Jugendaustausch mit Aschkalon / Israel initiiert. Pieper wird 2013 zum Evangelischen Präsidenten des Deutschen Koordinierungsrates gewählt.

Durch den Zuzug von Juden aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nach 1991 bilden sich an vielen Orten Schleswig-Holsteins – auch in Kiel - neue jüdische Gemeinschaften; sie sind Teil der Jüdischen Gemeinde Hamburg, die seit 1968 alle jüdischen Belange in Schleswig-Holstein wahrnimmt.

1997  Mit Dr. Daniel Weiß und Dr. Olga Polubjakh können nach 14 Jahren wieder jüdische Vertreter in den Vorstand gewählt werden.

1998  Friedhelm Pieper tritt zurück, weil er als Geschäftsführer zum ICCJ in Heppenheim gewählt worden ist. Neuer Vorsitzender wird der katholische Theologe Bernd Gaertner, der bereits seit 1990 stellvertretender Vorsitzender war. Mit Viktoria Ladyshenski, Dr. Alexander Friedmann und Kantor Dr. Daniel Katz werden drei VertreterInnen der Jüdischen Gemeinschaft in Kiel in den Vorstand gewählt.
Die jüdische Gemeinde in Kiel bezieht eigene Räume in der Wikingerstr. 6.

2002  Die Gesellschaft feiert ihr 40jähriges Bestehen.

Die `Jüdische Gemeinde Kiel e.V.´ wird gegründet.

2003  Es wird ein 'Israel – Tag' in Kiel begangen mit Lea Rabin und dem Israelischen Botschafter.

2004  Der evangelische Pastor Joachim Liß-Walther wird zum Vorsitzenden, Viktoria Ladyshenski und Bernd Gaertner zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

2005  Die `Jüdische Gemeinde Kiel und Region´ wird von Hamburg unabhängig.

Zwei Landesverbände der jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein werden gegründet und in den Zentralrat der Juden in Deutschland aufgenommen:
•    Der „Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein“ - mit Gemeinden in Ahrensburg, Bad Segeberg, Elmshorn, Kiel und Pinneberg. Er ist Mitglied in der World Union for Progressive Judaism; Landesrabbiner ist Dr. Walter Rothschild.
•    Die orthodox geprägte „Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein“ - mit den Gemeinden ‚Kiel und Region‘, Lübeck und Flensburg; Landesrabbiner ist Dov-Levy Barsilay, Geschäftsführerin Viktoria Ladyshenski.

Mit Viktoria Ladyshenski und Walter Joshua Pannbacker, Vorsitzender der ‚Jüdischen Gemeinde Kiel e.V‘ und Religionslehrer des Landesverbandes, sind gegenwärtig beide Kieler Gemeinden und auch ihre Landesverbände im Vorstand der GCJZ-SH vertreten.

2006  Auf Anregung unserer Gesellschaft werden die ersten ‚Stolpersteine‘ durch den Künstler Gunter Demnig für jüdische Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis 2013 wurden zur Erinnerung an 170 Opfer Steine verlegt, davon 148 für jüdische Opfer. Gruppen von Schülerinnen und Schülern haben die Biografien der Opfer erforscht und jeweils vorgestellt.

2012  Am 12. Juni konnte die GCJZ-SH ihr 50jähriges Bestehen im voll besetzten Schleswig-Holstein-Saal des Landtags feiern. Dazu erschien das Buch „Aufbrüche. Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein nach 1945“. Es enthält zahlreiche grundsätzliche Aufsätze zum Thema Judentum und Christentum, zur Geschichte der GCJZ-SH, über die neuen Jüdischen Gemeinden sowie ausführliche Berichte über „Projekte, Veranstaltungen, Dokumente“.

2014  7.-9. März findet die zentrale Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in Kiel statt.